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FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Rathaussanierung und Bürgerentscheid

Sanierung, Kosten, Finanzierung

  • Wie ist der aktuelle Stand des Projekts?
    Die Stadtverwaltung und die Bücherei ist bereits umgezogen. Nach dem Bürgerentscheid am 6. Juli sollen Bauvergaben erfolgen. Im Einzelnen wurde die Entwurfsplanung im Jahr 2023 durch die Architekten fertiggestellt. Der Stadtrat hat im Januar 2024 die Umsetzung in öffentlicher Sitzung beschlossen. Der Förderbescheid wurde der Stadt Rödental im Mai 2025 überreicht.

  • Warum soll das Rathaus überhaupt saniert werden?
    Das Gebäude wurde im Jahr 1977 errichtet und ist baulich stark in die Jahre gekommen. Bereits vor über zehn Jahren wurde der Bedarf an einer zeitnahen Sanierung erkannt und erste Untersuchungen wurden angestoßen Es gibt gravierende Probleme bei Energieeffizienz und der Substanz, wie detaillierte Voruntersuchungen belegen. Eine funktionierende Stadtverwaltung braucht Räume, die sicher, gesund und auf eine langfristige Nutzung ausgelegt sind. Zum einen, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger noch besser gerecht zu werden. Zum anderen, um die anfallenden Unterhaltskosten zu reduzieren, noch höheren Kosten bei einer späteren Sanierung entgegenzuwirken – und um aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

  • Reicht es nicht, wenn man das Rathaus einfach so weiter nutzt wie bisher?
    Das haben wir lange getan – aber inzwischen stoßen wir an Grenzen, die wir nicht ignorieren können. Der Aufwand für provisorische Lösungen und Reparaturen wächst, es entstehen unnötige Kosten und viele Standards können nicht mehr erfüllt werden. Unser Ziel ist es, jetzt vorausschauend zu handeln, statt später mit noch größeren Problemen und Kosten konfrontiert zu sein.

  • Wurde das Rathaus nicht bereits saniert?
    Nein – vor einigen Jahren wurde lediglich der Rathaussaal energetisch saniert. In diesem Zug ist auch eine barrierefreie Erschließung des Rathauses erfolgt, sowohl im Eingangsbereich als auch mittels Aufzugs. Diese Bereiche bleiben erhalten.

  • Wie teuer wird die Sanierung – und wer zahlt das alles?
    Die Sanierung mit Erweiterung wird insgesamt rund 16 Millionen Euro kosten. Das ist viel Geld, ja – doch die Stadt Rödental kann mit einer Förderung von insgesamt 6,6 Millionen Euro rechnen. Daneben hat die Stadt in 2023 und 2024 Stabilisierungshilfe erhalten, von denen ca. 1,8 Millionen Euro der Rathaussanierung zuzuordnen sind. Das heißt: Wir haben jetzt die Chance, mit Unterstützung aus anderen Haushalten ein modernes und bürgerfreundliches Rathaus zu schaffen, ohne die Stadt über Gebühr zu belasten.

  • Entstehen für uns Bürgerinnen und Bürger Mehrkosten – müssen wir die Sanierung bezahlen?
    Die Finanzierung der Maßnahme ist bereits im Haushalt sichergestellt. Das hat uns das Landratsamt erst jüngst im Zuge der Haushaltsgenehmigung noch einmal bestätigt. Es sind dafür keine Steuererhöhungen o. Ä. vorgesehen.

  • Gibt es ein Risiko, dass die Kosten aus dem Ruder laufen?
    Diese Sorge verstehen wir. Deshalb wurde sehr sorgfältig und mit externen Experten kalkuliert. Bei allen bisherigen Bauprojekten haben wir bewiesen, dass die Sorge vor Kostensteigerungen unbegründet war. Nach übereinstimmenden Aussagen der Baufirmen ist die Zeit für Ausschreibungen sehr günstig. Jeder weitere Schritt wird transparent im Stadtrat behandelt. Wichtig ist uns: Wir planen mit Augenmaß. Die Sanierung ist langfristig betrachtet deutlich günstiger als ein Neubau oder ein dauerndes Flickwerk.

  • Was passiert, wenn die Baupreise steigen oder die Zinsen klettern?
    Das Risiko steigender Kosten betrifft aktuell jedes Bauvorhaben. Wir wissen um diese Herausforderung und beobachten die Entwicklung sehr genau. Wir arbeiten mit erfahrenen Fachplanern zusammen und achten bei Ausschreibungen auf marktgerechte, wirtschaftliche Lösungen. Sollte sich die Marktlage verändern, wird der Stadtrat verantwortungsvoll reagieren.

  • Handelt es sich bei dem Projekt nicht um ein überteuertes Prestigevorhaben?
    Nein – für uns ist das keine Frage von Prestige, sondern von Verantwortung. Wir modernisieren nicht aus Eitelkeit, sondern weil es dringend notwendig ist. Es geht um ein funktionierendes, sicheres Rathaus.

  • Wie steht die Stadt finanziell da?
    Die Stadt konnte trotz der massiven Investitionen der letzten zehn Jahre vor allem in Schulen und Kitas ihren Schuldenstand von 11,1 Millionen Euro Ende 2014 um über 70 % auf 3,2 Millionen Euro Ende 2024 reduzieren. Auch für 2025 ist ein weiterer Schuldenabbau vorgesehen. Dem gegenüber stehen ausgereichte Darlehen, also Forderungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro.

  • Wie stehen die Stadtwerke finanziell da?
    Die Stadtwerke konnten von 2014 bis 2024 ihren Schuldenstand nur leicht reduzieren, allerdings wurde auch hier immens investiert und dem Schuldenstand von 25,9 Mio. € (Ende 2024) stehen Vermögenswerte (Anlagevermögen) in Höhe von über 44 Mio. € gegenüber.

Förderung und Zeitdruck

  • Warum muss das so schnell entschieden werden? Wir fühlen uns etwas überrollt.
    Diese Rückmeldung haben wir mehrfach gehört – und sie ist uns wichtig. Tatsache ist: Die bewilligten Fördermittel sind an feste Fristen gebunden. Wenn wir nicht bald mit der Umsetzung beginnen, können wir die Fristen nicht halten und die Förderung verfällt. Das wäre ein Verlust von mehreren Millionen Euro. Der Zeitdruck kommt nicht von uns – aber wir möchten damit verantwortungsvoll umgehen. Deshalb das Ratsbegehren, mit dem wir eine transparente Lösung gemeinsam mit Ihnen anstreben.

  • Was wären die Konsequenzen bei einem Stopp der Maßnahme?
    Bei einem (auch nur vorübergehenden) Stopp wären die Planungen hinfällig. Aufgrund der engen Zeitvorgaben hinsichtlich der Förderung wird diese dann nicht mehr möglich sein. Die bereits ausgegebenen Planungskosten von über einer Million Euro wären verloren. Gleichzeitig wäre der Mietvertrag für das Ausweichquartier auch dann zu erfüllen, wenn das Bauvorhaben gestoppt wird. Insgesamt wäre der finanzielle Schaden für die Stadt immens.

  • Könnte man das Geld nicht später noch mal bekommen?
    Leider nein. Die Förderprogramme sind zeitlich und inhaltlich begrenzt. Das komplette Bauvorhaben muss bis Mitte 2028 abgeschlossen und komplett abgerechnet sein. Wenn wir jetzt zögern, ist die Chance vertan.

Alternative Lösungen

  • Warum baut man nicht einfach neu – das wäre doch moderner?
    Ein verständlicher Gedanke, allerdings wäre ein Neubau nicht nur teurer, sondern auch mit viel längerer Planungszeit verbunden – ohne Förderung, denn die Förderung gibt es nur für die Sanierung. Der aktuelle Standort ist zentral, städtebaulich eingebunden und historisch gewachsen. Wir sehen in der Sanierung die beste Verbindung von Substanzbewahrung und moderner Funktionalität.

  • Könnte man nicht wenigstens in Etappen sanieren?
    Auch das wurde geprüft – denn natürlich wäre es schön, Aufwand und Kosten über mehrere Jahre zu verteilen. Leider würde eine Teilsanierung auf Dauer nicht nur mehr kosten, sondern auch das Arbeiten in einem halb fertigen Rathaus massiv erschweren. Eine Gesamtlösung ist auf Dauer günstiger und sinnvoller – auch im Sinne der Mitarbeitenden sowie der Bürgerinnen und Bürger.

Transparenz und Bürgerbeteiligung

  • Warum wurden die Bürger nicht früher in die Entscheidung eingebunden?
    Der Stadtrat hat in den letzten 11 Jahren viele Entscheidungen mit großer Tragweite getroffen, insbesondere große Bauprojekte bis in den 2-stelligen Millionenbereich und dafür große Zustimmung aus der Bevölkerung erfahren. Dabei wurden dieselben Verfahrensweisen gewählt, wie bei der Rathaussanierung.
    Dass bei der Rathaussanierung ein größeres Informationsbedürfnis besteht, war so nicht vorhersehbar. Deshalb haben wir uns für das Ratsbegehren entschieden. Das Ratsbegehren ist deshalb nicht nur ein Instrument – es ist ein klares Signal: Wir wollen Sie als Bürgerinnen und Bürger direkt einbeziehen. Ihre Meinung zählt

  • Wie wird sichergestellt, dass die Öffentlichkeit gut informiert ist?
    Es finden verschiedene Infoformate statt – online und offline. Dazu gehören unter anderem Bürgerinfoabende, deren Termine im Albert und hier auf der Homepage veröffentlicht sind. Weiterhin stellen wir Infomaterial bereit, es erfolgt die Aufbereitung der wichtigsten Zahlen, Fakten und Visualisierungen für Social Media, um auch hier direkt in den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gehen – alles transparent und verständlich. Uns ist wichtig: Jede Rödentalerin und jeder Rödentaler soll sich eine fundierte Meinung bilden können.

Stadtwerke-Umzug

  • Warum wird im Zuge der Rathaussanierung ein Stockwerk für die Stadtwerke vorgesehen? Ist das wirklich nötig?
    Ja – und zwar aus gutem Grund. Die Stadtwerke brauchen wie das Rathaus dringend bessere Räumlichkeiten. Es gibt keinerlei Barrierefreiheit, das 2. OG ist von Wohnraum in Büroflächen umgenutzt worden, der Raumbedarf wird nicht erfüllt. Statt zwei Gebäude aufwendig und getrennt zu sanieren, setzt die Stadt auf eine gemeinsame Lösung: Mit einem zusätzlichen Stockwerk im Rathaus wird Platz für die Stadtwerke geschaffen. Das ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern bringt auch konkrete Vorteile für die tägliche Arbeit. Verwaltung und Stadtwerke arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen – ein gemeinsames Gebäude macht kurze Wege möglich, erleichtert die Abstimmung und stärkt die Handlungsfähigkeit. Das verbessert den Bürgerservice spürbar. Auch in Krisensituationen wie bei einem Stromausfall ist es ein großer Vorteil, wenn beide Einrichtungen direkt gemeinsam reagieren können. Die Entscheidung für das zusätzliche Stockwerk ist ein wichtiger Schritt für eine moderne, bürgernahe Verwaltung.

  • Wird das Gebäude durch die Aufstockung nicht zu hoch?
    Nein, denn die Gesamthöhe des Gebäudes erhöht sich nur um maximal 1,50 m. Durch das zurückgesetzte 2. OG wird das Rathaus sogar etwas niedriger wirken als heute. Dies ist sehr gut auf den Ansichten zu erkennen.
  • Was soll mit dem jetzigen Stadtwerke-Gebäude passieren?
    Das Gebäude soll verkauft und wieder für die vorgesehene Nutzung Gastronomie, Büro und Wohnen genutzt werden.

Bürgerbegehren vs. Ratsbegehren

  • Warum wurden die Bürgerbegehren für unzulässig erklärt?
    Wir unterstützen jede Form der demokratischen Partizipation unserer Bürgerinnen und Bürger. Doch sie ist rechtsstaatlichen Spielregeln unterworfen, deren Einhaltung die Grundvoraussetzung dafür ist. Konkret bedeutet das: Uns sind rechtlich die Hände gebunden. Ein Bürgerbegehren, das gegen geltendes Recht verstößt, dürfen wir schlicht nicht zulassen. Wir wissen allerdings, wie wichtig unseren Bürgerinnen und Bürgern das Rathaus ist, und nehmen ihre Anliegen besonders ernst.

  • Wie stehen die Stadträte zum Ratsbegehren?
    Der Beschluss im Stadtrat zur Durchführung des Projekts im Januar 2024 war nicht einstimmig. Heute aber stehen alle Stadträte hinter der Umsetzung des Projekts, weil bei einem Stopp zum jetzigen Zeitpunkt ein großer finanzieller Schaden für die Stadt entstehen würde.

  • Wie läuft das Ratsbegehren ab?
    Alle Wahlberechtigten haben bereits eine Wahlbenachrichtigung erhalten. Damit kann entweder Briefwahl beantragt oder am Wahlsonntag (6. Juli) das Wahllokal besucht werden. Es gibt eine Stimme.