Information zur Rathaussanierung
Seitdem hat sich vieles verändert – bei den Anforderungen an eine moderne Verwaltung genauso wie bei den Ansprüchen an Energieeffizienz und an die Arbeitsbedingungen.
Unser Rathaus ist das Herzstück unserer Stadtverwaltung. Doch die Zeit ist nicht spurlos an dem Gebäude vorbeigegangen. Die Substanz ist angegriffen, die Energieeffizienz schlecht, viele Standards können nicht mehr erfüllt werden. Es wurden immer mehr Reparaturen notwendig, provisorische Alternativen gefunden – aber all das stellt auf Dauer keine echte Lösung dar.
Gleiches gilt für das inzwischen auch schon 36 Jahre alte Gebäude der Stadtwerke. Erschwerdend kommt hier hinzu, dass keinerlei Barrierefreiheit vorhanden ist und das 2. Obergeschoss nie für eine Büronutzung vorgesehen war.
Jetzt haben wir die Chance, das zu ändern. Lassen wir sie verstreichen, riskieren wir am Ende, weiterhin in ein Gebäude zu investieren, das nicht zukunftsfähig ist.
Deshalb ist es uns wichtig, Sie in den kommenden Wochen weiter gut zu informieren. Damit Sie beim Ratsbegehren bewusst entscheiden können: Für ein Rathaus, das auch morgen noch gute Arbeit für Rödental leistet.
Was uns verbindet, verdient Zukunft.
In den vergangenen Wochen wurde viel über die geplante Sanierung des Rathauses diskutiert. Diese Diskussion nehmen wir ernst – denn sie zeigt, wie sehr das Thema die Menschen in unserer Stadt bewegt. Obwohl beide Bürgerbegehren unzulässig sind, ist es uns wichtig, einen klaren, fairen und transparenten Weg zu gehen. Aus diesem Grund hat der Stadtrat ein Ratsbegehren zur Sanierung des Rathauses auf den Weg gebracht. Damit wird eines klar: Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden selbst, wie es mit dem Herzen unserer Stadt weitergeht.
In den kommenden Wochen informieren wir Sie umfassend über alle Hintergründe und beantworten Ihre Fragen. Wir laden Sie herzlich zum Dialog ein, um Ihnen zu erklären, wie wichtig eine Zustimmung zum Ratsbegehren und damit zur Rathaussanierung ist. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild – und entscheiden Sie mit!
Alle Informationen finden Sie demnächst hier und auf unserer Instagram- und Facebook-Seite.
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Sanierung, Kosten, Finanzierung
- Wie ist der aktuelle Stand des Projekts?
Die Bücherei ist bereits umgezogen. Der Umzug der weiteren Stadtverwaltung in das Ausweichquartier steht unmittelbar bevor, nach dem Bürgerentscheid am 6. Juli sollen Bauvergaben erfolgen. Im Einzelnen wurde die Entwurfsplanung im Jahr 2023 durch die Architekten fertiggestellt. Der Stadtrat hat im Januar 2024 die Umsetzung in öffentlicher Sitzung beschlossen. - Warum soll das Rathaus überhaupt saniert werden?
Das Gebäude wurde im Jahr 1977 errichtet und ist baulich stark in die Jahre gekommen. Bereits vor über zehn Jahren wurde der Bedarf an einer zeitnahen Sanierung erkannt und erste Untersuchungen wurden angestoßen Es gibt gravierende Probleme bei Energieeffizienz und der Substanz, wie detaillierte Voruntersuchungen belegen. Eine funktionierende Stadtverwaltung braucht Räume, die sicher, gesund und auf eine langfristige Nutzung ausgelegt sind. Zum einen, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger noch besser gerecht zu werden. Zum anderen, um die anfallenden Unterhaltskosten zu reduzieren, noch höheren Kosten bei einer späteren Sanierung entgegenzuwirken – und um aktiv zum Klimaschutz beizutragen. - Reicht es nicht, wenn man das Rathaus einfach so weiter nutzt wie bisher?
Das haben wir lange getan – aber inzwischen stoßen wir an Grenzen, die wir nicht ignorieren können. Der Aufwand für provisorische Lösungen und Reparaturen wächst, es entstehen unnötige Kosten und viele Standards können nicht mehr erfüllt werden. Unser Ziel ist es, jetzt vorausschauend zu handeln, statt später mit noch größeren Problemen und Kosten konfrontiert zu sein. -
Wie teuer wird die Sanierung – und wer zahlt das alles?
Die Sanierung wird insgesamt rund 16 Millionen Euro kosten. Das ist viel Geld, ja – doch die Stadt Rödental kann mit einer Förderung von insgesamt 6,6 Millionen Euro rechnen. Daneben hat die Stadt in 2023 und 2024 Stabilisierungshilfe erhalten, von denen ca. 1,8 Millionen Euro der Rathaussanierung zuzuordnen sind. Das heißt: Wir haben jetzt die Chance, mit Unterstützung aus anderen Haushalten ein modernes und bürgerfreundliches Rathaus zu schaffen, ohne die Stadt über Gebühr zu belasten. - Entstehen für uns Bürgerinnen und Bürger Mehrkosten – müssen wir die Sanierung bezahlen?
Die Finanzierung der Maßnahme ist bereits im Haushalt sichergestellt. Das hat uns das Landratsamt erst jüngst im Zuge der Haushaltsgenehmigung noch einmal bestätigt. Es sind dafür keine Steuererhöhungen o. Ä. vorgesehen. - Gibt es ein Risiko, dass die Kosten aus dem Ruder laufen?
Diese Sorge verstehen wir. Deshalb wurde sehr sorgfältig und mit externen Experten kalkuliert. Bei allen bisherigen Bauprojekten haben wir bewiesen, dass die Sorge vor Kostensteigerungen unbegründet war. Nach übereinstimmenden Aussagen der Baufirmen ist die Zeit für Ausschreibungen sehr günstig. Jeder weitere Schritt wird transparent im Stadtrat behandelt. Wichtig ist uns: Wir planen mit Augenmaß. Die Sanierung ist langfristig betrachtet deutlich günstiger als ein Neubau oder ein dauerndes Flickwerk. - Handelt es sich bei dem Projekt nicht um ein überteuertes Prestigevorhaben?
Nein – für uns ist das keine Frage von Prestige, sondern von Verantwortung. Wir modernisieren nicht aus Eitelkeit, sondern weil es dringend notwendig ist. Es geht um ein funktionierendes, sicheres Rathaus. - Wie steht die Stadt finanziell da?
Die Stadt konnte trotz der massiven Investitionen der letzten zehn Jahre vor allem in Schulen und Kitas ihren Schuldenstand von 11,1 Millionen Euro Ende 2014 um über 70 % auf 3,2 Millionen Euro Ende 2024 reduzieren. Auch für 2025 ist ein weiterer Schuldenabbau vorgesehen. Dem gegenüber stehen ausgereichte Darlehen, also Forderungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro.
Förderung und Zeitdruck
- Warum muss das so schnell entschieden werden? Wir fühlen uns etwas überrollt.
Diese Rückmeldung haben wir mehrfach gehört – und sie ist uns wichtig. Tatsache ist: Die zugesagten Fördermittel sind an feste Fristen gebunden. Wenn wir nicht bald mit der Umsetzung beginnen, können wir die Fristen nicht halten und die Förderung verfällt. Das wäre ein Verlust von mehreren Millionen Euro. Der Zeitdruck kommt nicht von uns – aber wir möchten damit verantwortungsvoll umgehen. Deshalb das Ratsbegehren, mit dem wir eine transparente Lösung gemeinsam mit Ihnen anstreben. - Was wären die Konsequenzen bei einem Stopp der Maßnahme?
Bei einem (auch nur vorübergehenden) Stopp wären die Planungen hinfällig. Aufgrund der engen Zeitvorgaben hinsichtlich der Förderung wird diese dann nicht mehr möglich sein. Die Planungskosten von über einer Million Euro wären verloren. Gleichzeitig wäre der Mietvertrag für das Ausweichquartier auch dann zu erfüllen, wenn das Bauvorhaben gestoppt wird. Insgesamt wäre der finanzielle Schaden für die Stadt immens. - Könnte man das Geld nicht später noch mal bekommen?
Leider nein. Die Förderprogramme sind zeitlich und inhaltlich begrenzt. Das komplette Bauvorhaben muss bis Ende 2028 abgeschlossen und komplett abgerechnet sein. Wenn wir jetzt zögern, ist die Chance vertan.
Alternative Lösungen
- Warum baut man nicht einfach neu – das wäre doch moderner?
Ein verständlicher Gedanke, allerdings wäre ein Neubau nicht nur teurer, sondern auch mit viel längerer Planungszeit verbunden – ohne Förderung, denn die Förderung gibt es nur für die Sanierung. Der aktuelle Standort ist zentral, städtebaulich eingebunden und historisch gewachsen. Wir sehen in der Sanierung die beste Verbindung von Substanzbewahrung und moderner Funktionalität. - Könnte man nicht wenigstens in Etappen sanieren?
Auch das wurde geprüft – denn natürlich wäre es schön, Aufwand und Kosten über mehrere Jahre zu verteilen. Leider würde eine Teilsanierung auf Dauer nicht nur mehr kosten, sondern auch das Arbeiten in einem halb fertigen Rathaus massiv erschweren. Eine Gesamtlösung ist auf Dauer günstiger und sinnvoller – auch im Sinne der Mitarbeitenden sowie der Bürgerinnen und Bürger.
Transparenz und Bürgerbeteiligung
- Warum wurden die Bürger nicht früher in die Entscheidung eingebunden?
Der Stadtrat hat in den letzten 11 Jahren viele Entscheidungen mit großer Tragweite getroffen, insbesondere große Bauprojekte bis in den 2-stelligen Millionenbereich und dafür große Zustimmung aus der Bevölkerung erfahren. Dabei wurden dieselben Verfahrensweisen gewählt, wie bei der Rathaussanierung.
Dass bei der Rathaussanierung ein größeres Informationsbedürfnis besteht, war so nicht vorhersehbar. Deshalb haben wir uns für das Ratsbegehren entschieden. Das Ratsbegehren ist deshalb nicht nur ein Instrument – es ist ein klares Signal: Wir wollen Sie als Bürgerinnen und Bürger direkt einbeziehen. Ihre Meinung zählt. - Wie wird sichergestellt, dass die Öffentlichkeit gut informiert ist?
Wir bereiten derzeit verschiedene Infoformate vor – online und offline. Dazu gehören unter anderem Bürgerinfoabende, die Bereitstellung von Infomaterial, die Aufbereitung der wichtigsten Zahlen, Fakten und Visualisierungen für Social Media, um auch hier direkt in den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gehen – alles transparent und verständlich. Uns ist wichtig: Jede Rödentalerin und jeder Rödentaler soll sich eine fundierte Meinung bilden können.
Bürgerbegehren vs. Ratsbegehren
- Warum wurden die Bürgerbegehren für unzulässig erklärt?
Wir unterstützen jede Form der demokratischen Partizipation unserer Bürgerinnen und Bürger. Doch sie ist rechtsstaatlichen Spielregeln unterworfen, deren Einhaltung die Grundvoraussetzung dafür ist. Konkret bedeutet das: Uns sind rechtlich die Hände gebunden. Ein Bürgerbegehren, das gegen geltendes Recht verstößt, dürfen wir schlicht nicht zulassen. Wir wissen allerdings, wie wichtig unseren Bürgerinnen und Bürgern das Rathaus ist, und nehmen ihre Anliegen besonders ernst. - Wie stehen die Stadträte zum Ratsbegehren?
Der Beschluss im Stadtrat zur Durchführung des Projekts vor 1 ¼ Jahren war nicht einstimmig. Heute aber stehen alle Stadträte hinter der Umsetzung des Projekts, weil sie bei einem Stop zum jetzigen Zeitpunkt einen großen finanziellen Schaden für die Stadt befürchten.
Stadtwerke-Umzug
- Warum wird im Zuge der Rathaussanierung ein Stockwerk für die Stadtwerke vorgesehen? Ist das wirklich nötig?
Ja – und zwar aus gutem Grund. Die Stadtwerke brauchen wie das Rathaus dringend bessere Räumlichkeiten. Statt zwei Gebäude aufwendig und getrennt zu sanieren, setzt die Stadt auf eine gemeinsame Lösung: Mit einem zusätzlichen Stockwerk im Rathaus wird Platz für die Stadtwerke geschaffen. Das ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern bringt auch konkrete Vorteile für die tägliche Arbeit. Verwaltung und Stadtwerke arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen – ein gemeinsames Gebäude macht kurze Wege möglich, erleichtert die Abstimmung und stärkt die Handlungsfähigkeit. Das verbessert den Bürgerservice spürbar. Auch in Krisensituationen wie bei einem Stromausfall ist es ein großer Vorteil, wenn beide Einrichtungen direkt gemeinsam reagieren können. Die Entscheidung für das zusätzliche Stockwerk ist ein wichtiger Schritt für eine moderne, bürgernahe Verwaltung.